Robert Streibel

Die Glocken läuten um halb fünf

Das Gedenken in Hadersdorf am 7. April 2006: Nach 61 Jahren fanden sich mehr als 70 Menschen.

Mehr als 70 Menschen waren am 7. April auf den Hauptplatz von Hadersdorf gekommen um nach 61 Jahren der 61 Opfer zu gedenken. Ein Dutzend aus dem Ort waren der Aufforderung gefolgt, zwei ausländische Delegationen, eine Gruppe der Griechischen Botschaft, der Militärattache der Deutschen Botschaft und PolitikerInnen von GemeindetäInnen bis zu NationalrätInnen.

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Ein provisorisches Denkmal steht nun in umittelbarer Nachbarschaft zum Kriegerdenkmal, die Kirchenglocken läuteten exakt um 16:30, weil sich der Pfarrer der Ortschaft dazu bereit erklärt hatte. Politische VertreterInnen von Hadersdorf haben den Ort gemieden, doch bis zum nächsten Regen sind die Namen auf dem Weg bis zum Friedhof zu lesen.

Die Kreide wurde knapp und fast jeder hat sich niedergenkiet und auf den 300 Metern bis zum Friedhof einen Platz markiert. Ein würdevolles und ungewöhnliches Gedenken, das mit einem Spaziergang zum Friedhof abgeschlossen wurde: Zu jener Tafel, die am hintersten Winkel 1997 angebracht worden war und nichts aussagt.

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Die Frage ist nur, wie lange das provisorische Denkmal stehen bleibt, wo alle Namen und die kurze Geschichte des Massakers nachzulesen sind.

Hadersdorf nach 61 Jahren, es wird wohl noch eine Zeit dauern bis offen über die zeit gesprochen wird.
Robert Streibel


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