Robert Streibel

Mit dem Holocaust zu mehr Toleranz

Zwei Kremser haben ein Intensivseminar in Yad Vashem in Israel absolviert.

Robert Streibel

Mit Gregor Kremser und Robert Streibel haben nun bereits vier KremserInnen das 12 tägige Seminar mit 120 Stunden Vorträgen und Workshops an der International School of Holocaust Studies in Yad Vashem in Jerusalem absolviert. Zum 10. Mal wurde dieses Seminar für LehrerInnen aus ganz Österreich von der Organisation Erinnern.at im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst durchgeführt. An den vorigen Seminaren hatten Christian Gmeiner und Elisabeth Streibel teilgenommen. ≥Es war beeindruckend, wie der Holocaust als Katalysator für eine Erziehung zur Toleranz eingesetzt werden kann„, so Robert Streibel.

Für Gregor Kremser hat „Σdas Seminar in Yad Vashem viel Hintergrundinformation vermittelt, aber noch viel mehr Fragen aufgeworfen. Eine Tatsache, ich sehr schätze.“

Das Wissen über die pädagogischen Konzepte soll für interessierte LehrerInnen im Raum Krems in einem kostenlosen Workshop im Jänner 2006 vorgestellt werden. Interessierte können sich über die homepage www.judeninkrems.at anmelden. Ein zentraler Punkt des neugestalteten Museums von Yad Vashem, das erst vor wenigen Monaten neu eröffnet wurde ist die ≥Hall of names„ in der alle Opfer der Judenvernichtung verzeichnet werden sollen. Für jedes Opfer der mörderischen NS Rassenpolitik wird ein eigenes Dokument angelegt. Bislang gibt es 2,2 Millionen ≥pages of testimony„ für insgesamt 3 Millionen Opfer. Viele Opfer werden jedoch weiterhin namenlos bleiben. Beeindruckend ist der Versuch sowohl im Museum wie auch in der Vermittlung den Holocaust nicht nur bloß mit Leichenbergen zu vermitteln, sondern die Vorgeschichte und das Leben der Jüdinnen und Juden zu dokumentieren. Für Krems sind bislang 48 Namen in der Datei von Yad Vashem verzeichnet, die fehlenden Namen und die Fotos werden nun ergänzt werden. Die Verantwortlichen von Yad Vashem zeigten sich beeindruckt über die Fülle an Material, die bislang über die Juden in Krems gesammelt und auf der homepage zugänglich gemacht wird.

Das Projekt Erinnern.at mit Seminaren für österreichische LehrerInnen hat in der Zwischenzeit auch international für Anerkennung gesorgt. Frau Bundesminister Elisabeth Gehrer, für die es im Inland nur selten Lob gibt, war aus Anlass des 10. Seminars von ihrer israelischen Ressortkollegin zu einem Staatsbesuch nach Israel eingeladen worden, nahm auch an einer Vorlesung teil und versicherte, dass das so erfolgreiche Projekt weiter mit der Unterstützung des Ministeriums rechnen können.


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