Robert Streibel

Lesen und überleben in Stein

Siegfried Köhl R1-14-15Siegfried Köhl ist 1913 geboren und arbeitete als Student bereits 1938 illegal für die KPÖ. Nach den Verhören durch die Gestapo auf dem Morzinplatz und der Elisabethpromenda wurde er in Berlin vom Volkgericht im Mai 1941 zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt. Er kam ins Zuchthaus Stein und arbeitete in der Bürstenbinderei. Er beschreibt seine Lektüre-Erfahrungen in Stein.

Während des Massakers versteckt er sich in einem Fass, überlebt das Morden und bleibt bis zur Befreiung im Keller des Zuchthauses.

„Und am 9., in der Nacht vom 8. auf den 9. Mai ist der – ich bin an der Wand gelegen in einem Bett, hat mir auf die Hand geklopft der, der auf anderen Seite: „Wach auf!“ dann höre ich jenseits der Donau mit Lautsprechern arbeiten, net wahr? „Soldaten, Offiziere, Unteroffiziere kapituliert! Waffen niederlegen. Weiterer Waffengebrauch ist strafbar. Der Krieg ist beendet.“

 

Interview mit Siegfried Köhl durch Robert Streibel, Schnitt des Tonbandinterviews durch Adelheid Seeberger im Rahmen eines Praktikums des JBBZ im März 2015.

 

 


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