Robert Streibel

Wanderweg für jüdische Zwangsarbeiter

Am Samstag 9. September wird um 14 Uhr der 1. niederösterreichische Gedenkwanderweg für die ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiter in Dross eröffnet.

Jüdische Geschichte im Drosser Wald

Im Rahmen des Viertelfestivals NÖ Waldviertel hat ein Team aus Künstlern und Historikern (Gregor Kremser, Robert Streibel, Jochen Sengseis) die Geschichte der ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiter in Dross bei Krems dokumentiert. Das Projekt „Der Feige nur verreckt“ hat im Gegensatz zu vielen Gedenkprojekten ein nachhaltiges Ergebnis: Der 1. niederösterreichische Gedenkwanderweg Severin Worel wird am 9. September um 14 Uhr eröffnet.

Wissenschaftliche Dokumentation ist eines, die Bevölkerung für ein Gedenkprojekt zu interessieren und zur Mitarbeit zu bewegen ein viel schwierigeres Unterfangen. Mit zwei Gesprächrunden und einem Vortrag wurde erstmals öffentlich die Geschichte der jüdischen Zwangsarbeiter der Jahre 1944 und 1945 erläutert. Die wissenschaftliche Dokumentation wurde auf der homepage zugänglich gemacht und per Postwurfsendung an jeden Haushalt zugestellt. Zu lesen sind die Interviews mit den Zeitzeugen in Israel und den USA so wie Erinnerungen von Einheimischen.

Das Ergebnis dieser Erinnerungsarbeit vor Ort ist nun auch zu erwandern. In Kooperation mit den Bundesforsten wird ein Gedenkweg Severin Worel rund um Dross eröffnet, bei dem in 40 Minuten und 5 Stationen die Geschichte der ungarischen jüdischen Zwangsarbeiter thematisiert wird. Severin Worel, der die Zwangsarbeiter bewachen musste, hat ihnen durch seinen Einsatz kurz vor Kriegsende das Leben gerettet.

Geschichte findet nicht nur im Museum statt, sondern kann auch im Wald erlebt werden. Mit unzureichender Bekleidung und Schuhwerk waren die jungen Frauen und alten Männer gezwungen im Wald zu arbeiten und Wegearbeiten zu verrichten.

Samstag, 9.Septemebr 14 Uhr. Treffpunkt Gemeindeamt. http://www.judeninkrems.at/dross

Rückfragen: Dr. Robert Streibel


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